Was bedeutet ein unerfüllter Kinderwunsch für Ihre MitarbeiterInnen

In diesem Artikel erklären wir, was ein unerfüllter Kinderwunsch und eine Kinderwunschbehandlung für Ihre MitarbeiterInnen an Belastungen mit sich bringt, so dass Sie Ihre MitarbeiterInnen besser unterstützen können.
Frau mit unerfuelltem Kinderwunsch

Immer mehr Menschen brauchen zur Erfüllung ihres Kinderwunsches reproduktionsmedizinische Hilfe – jede sechste Person ist betroffen. Jedes 10. Paar in Deutschland ist derzeit ungewollt kinderlos. Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass dies auch Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen oder Team betrifft. 

Die damit verbundenen Belastungen sind groß.

Emotionale Belastung

Ein unerfüllter Kinderwunsch stellt für Ihre Mitarbeiter eine starke emotionale Belastung dar. Warum gerade ich? Wird es klappen? Werden wir noch eine Familie gründen können? Was habe ich falsch gemacht? Bin ich keine vollwertige Frau, oder kein vollwertiger Mann mehr? All dies sind Fragen, die sich ungewollt Kinderlose häufig stellen.

Die meisten Betroffenen haben nicht damit gerechnet, unfruchtbar zu sein und haben Kinder in ihrem Lebensplan fest eingeplant. Ganze Lebensentwürfe werden durch die Unfruchtbarkeit in Frage gestellt und nicht selten überdenken MitarbeiterInnen infolgedessen auch ihre beruflichen Entscheidungen und Ambitionen.

Dies ist insbesondere der Fall, wenn die ungewollte Kinderlosigkeit über längere Zeit anhält und MitarbeiterInnen mehrere Kinderwunschbehandlungen unternehmen und ggf. sogar Fehlgeburten erleiden.

Zeitliche Belastung

Ungewollt Kinderlose haben ein großes Informationsbedürfnis. Sie möchten sich möglichst gut über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten informieren, um so die besten Chancen zur Erfüllung des eigenen Kinderwunsches zu haben.

Allein die Informationssuche bei ungewollter Kinderlosigkeit nimmt bereits einiges an Zeit in Anspruch. Es gibt zwar viele mögliche Informationsquellen, aber keine erfüllt alle Anforderungen zugleich: zugänglich, verständlich, umfassend, strukturiert und unabhängig. Dies stellt Betroffene vor Herausforderungen, da die Informationssuche meist mühsam und zeitaufwendig ist.

Medizinische Untersuchungen bis zur Ursachenfindung nehmen weitere Zeit ein und ziehen sich nicht selten in die Länge. Im Schnitt dauert es bei Frauen in Deutschland 4,5 Jahre bis sie die richtige Diagnose für ungewollte Kinderlosigkeit erhalten.

Erfolgt dann eine Kinderwunschbehandlung, so folgen insbesondere für Frauen viele Termine beim Gynäkologen und in der Kinderwunschklinik. Im Rahmen einer IVF-Behandlung sind Klinikbesuche alle 2-3 Tage nicht selten, um den Fortschritt der Hormonstimulationsbehandlung zu überwachen. Diese Termine sind meist nicht lang, erfolgen aber zwingend während normaler Arbeitszeiten, was Ihre Mitarbeiterinnen dann vor enorme zeitliche Herausforderungen stellt.

Mitarbeiterinnen, die ihrem Arbeitgeber nicht mitteilen möchten, dass sie sich gerade einer Kinderwunschbehandlung unterziehen, nehmen Urlaub in dieser Zeit oder lassen sich – auch unter anderem Vorwand – krankschreiben. Wieder andre reduzieren vorsorglich ihre Arbeitszeiten und nicht selten führen wiederholt notwendige Kinderwunschbehandlungen dazu, dass Mitarbeiterinnen ihren Job aufgeben, da sie die Behandlung zeitlich nicht mit ihren Arbeitsanforderungen vereinbaren können

Physische Belastung

Eine Kinderwunschbehandlung ist in den meisten Fällen mit einer Hormonbehandlung verbunden. Diese kann für Patientinnen mit unangenehmen Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühle und depressive Verstimmungen einher gehen.

Die Eizellenentnahme, zum Beispiel für eine IVF-Behandlung, erfolgt in der Regel in einem operativen Eingriff unter Vollnarkose. Die meisten Patientinnen sind nach einem Tag Krankschreibung wieder arbeitsfähig, je nachdem wie die Operation verläuft kann die physische Erholung jedoch auch ein paar Tage länger dauern.

Mitunter kann eine Kinderwunschbehandlung für Patientinnen physisch sehr belastend sein, was natürlich direkte Auswirkungen auf die Produktivität und – in Verbindung mit anderen Belastungen –  auch auf die Motivation bei der Arbeit hat.

Finanzielle Belastung

Die finanzielle Belastung einer Kinderwunschbehandlung kann sehr schnell in die Zehntausende gehen.  

In manchen Fällen übernehmen die Krankenkassen einen Teil der Kosten für Kinderwunschbehandlungen, dies gilt aber bei weitem nicht für alle Betroffenen und auch nicht für die gesamten Behandlungskosten.

Bei jungen, heterosexuellen und verheirateten Paaren (Frau unter 40, Mann unter 50) übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen, sofern diagnostizierte Unfruchtbarkeit vorliegt, für bis zu drei IVF-Behandlungsversuche 50% der Kosten. Dies gilt aber nicht für zahlreiche – medizinisch durchaus sehr sinnvolle – Zusatzbehandlungen, wie das länge Kultivieren von Embryos oder das Einfrieren überschüssiger Embryos für einen späteren Kryozyklus.

Selbst für Krankenversicherungssicht Idealpatienten bleibt daher häufig ein hoher Eigenanteil bei den Kosten.

Behandlungen von gleichgeschlechtlichen Paaren oder alleinstehenden Frauen mit Samenspende sowie Behandlungen von unverheirateten oder Frauen über 40 müssen nicht von den Krankenkassen übernommen werden und werden auch vom größten Teil der Kassen nicht getragen.

Diese Mitarbeiter werden dann automatisch zu 100% Selbstzahlern.

Für manche Kinderwunschpatienten gibt es zusätzlich Fördermittel vom Land und vom Bund, aber auch diese sind an Voraussetzungen geknüpft und umfassen nur einzelne Behandlungen und auch nicht alle Betroffenen.

Die finanzielle Belastung wird von ungewollt Kinderlosen als #1 Hinderungsgrund dafür genannt, dass sie erst gar keine Kinderwunschbehandlung vornehmen lassen. 85% aller ungewollt Kinderlosen gaben in einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus dem Jahr 2020 an, dass ihnen die Kosten einer Kinderwunschbehandlung Sorgen bereiten. Die finanzielle Belastung wird somit für Betroffene zur emotionalen Belastung.

So traurig dies ist, bei Vielen scheitert die Erfüllung des eigenen Kinderwunsches am Geldbeutel, da die finanzielle Belastung einer Kinderwunschbehandlung zu groß wäre.

Was tun?

All dies betrifft um Durchschnitt in Deutschland jede sechste Person – jede sechste Mitarbeiterin und jeder sechste Mitarbeiter Ihres Unternehmens und Teams.

Wollen Sie wissen, wie Sie Ihre MitarbeiterInnen bei unerfülltem Kinderwunsch unterstützen können? 

Treten sie mit uns in Kontakt und wir helfen Ihnen, Ihren Mitarbeitern zu helfen.

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