Female Health im Arbeitskontext: Ein Schlüssel für nachhaltige Mitarbeiterbindung
In der modernen Arbeitswelt ist es unerlässlich, individuelle Lebensrealitäten anzuerkennen – insbesondere die gesundheitlichen und emotionalen Herausforderungen, denen Frauen im Laufe ihrer Karriere begegnen. Themen wie Schwangerschaft, Endometriose, Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS), unerfüllter Kinderwunsch oder Menopause sind nach wie vor mit Tabus belegt. Dabei spielen sie eine zentrale Rolle für das Wohlbefinden und die berufliche Entwicklung von Frauen. Betroffene leiden häufig unter chronischen Unterleibsschmerzen, starken Regelblutungen, Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen und hormonell bedingten Stimmungsschwankungen.
Rund 25 % aller Frauen in den Wechseljahren reduzieren aufgrund dieser Belastungen ihre Arbeitszeit (Quelle: HWR Berlin, 2023). 94 % der Endometriose-Patientinnen berichten von einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit (Quelle: KKH, 2023). Unternehmen, die diese Themen sichtbar machen, gezielt ansprechen und ihre Mitarbeiterinnen aktiv unterstützen, stärken nicht nur ihre Arbeitgebermarke, sondern auch die langfristige Bindung im Team.
Schwangerschaft: Mehr als gesetzlicher Mutterschutz
Schwangerschaft sollte nicht als betriebliche Herausforderung, sondern als Lebensereignis mit echtem Mehrwert für die Unternehmenskultur verstanden werden. Frauen, die ein Kind erwarten, profitieren besonders von flexiblen Arbeitszeiten, Homeoffice-Möglichkeiten und einem strukturierten Übergang vor und nach der Geburt. Entscheidend ist ein Umfeld, in dem Offenheit, Planung und Vertrauen gelebt werden. Dass dies oft nicht der Fall ist, zeigt eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes: Jede achte Mutter verliert nach der Elternzeit ihren Job, viele erleben Benachteiligung beim Wiedereinstieg.
Gleichzeitig zeigen Studien, dass 96 % der Unternehmen, die flexible Arbeitszeiten anbieten, positive Effekte beim Wiedereinstieg von Elternzeitrückkehrerinnen beobachten – etwa eine schnellere Reintegration, höhere Zufriedenheit und geringere Fluktuation. Eine globale Umfrage von Carrot Fertility aus dem Jahr 2023 ergab zudem, dass 77 % der Befragten länger im Unternehmen bleiben würden, wenn sie Zugang zu Fertility Benefits hätten.
Schon jetzt bieten viele Unternehmen Programme an, um den Wiedereinstieg nach Geburt und Elternzeit zu erleichtern sollen. Ein gelungener Wiedereinstieg gelingt besonders dann, wenn Unternehmen Rückkehrgespräche, individuelle Wiedereinstiegspläne, flexible Arbeitszeitmodelle und begleitende Formate wie Elternnetzwerke oder „Keep in Touch“-Angebote gezielt kombinieren.
Endometriose und PCOS: Unsichtbare Belastungen ernst nehmen
Endometriose und PCOS betreffen viele erwerbstätige Frauen im gebärfähigen Alter. Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter wächst. PCOS ist eine hormonelle Störung mit Zyklusunregelmäßigkeiten, erhöhtem Androgenspiegel und häufig unerfülltem Kinderwunsch.
Betroffene leiden häufig unter chronischen Schmerzen, zyklusbedingten Ausfällen, eingeschränkter Leistungsfähigkeit, starken Menstruationsschmerzen und Müdigkeit.
Trotz der Belastung bleiben beide Erkrankungen im beruflichen Kontext oft unerkannt. Unternehmen, die hier proaktiv handeln, schaffen durch gezielte Sensibilisierung von Führungskräften, flexible Arbeitsmodelle und eine offene Gesprächskultur tragfähige Unterstützung. Laut einer aktuellen Umfrage der KKH fühlen sich 94 % der betroffenen Frauen durch Endometriose im Berufsalltag beeinträchtigt – ein klarer Handlungsauftrag.
Unerfüllter Kinderwunsch: Zwischen Therapie und Termindruck
Ein unerfüllter Kinderwunsch ist für viele Frauen emotional und körperlich belastend. Hormonbehandlungen, Arzttermine, Wartezeiten – all das lässt sich nur schwer mit starren Arbeitszeiten vereinbaren. Unternehmen, die Raum für diese Realität schaffen, ermöglichen mit geschützten Strukturen, Vertrauen und flexiblen Regelungen eine entscheidende Entlastung. Ergänzend können anonyme psychologische Beratungsangebote oder interne Austauschgruppen helfen, das Thema zu enttabuisieren.
Menopause: Altersdiversität braucht Aufmerksamkeit
Die Wechseljahre gehen mit physischen und psychischen Veränderungen einher – und werden im Berufsalltag noch viel zu selten thematisiert. Mehr als jede zehnte Frau kündigt aufgrund von Wechseljahresbeschwerden und mangelnder Vereinbarkeit mit dem Berufsleben (Quelle: HWR Berlin, 2023). Unternehmen, die Altersdiversität bewusst gestalten, schaffen durch gezielte Aufklärung, Rückzugsräume, gute Belüftung und flexible Pausenzeiten ein gesundheitsförderndes, wertschätzendes Umfeld. Gleichzeitig ist es essenziell, das Erfahrungswissen älterer Mitarbeiterinnen sichtbar zu machen und gezielt zu fördern.
Mit Onuava Female Health systematisch integrieren
Onuava unterstützt Organisationen dabei, genau diese Strukturen und Angebote zu entwickeln – praxisnah, individuell und wissenschaftlich fundiert. Neben individueller Beratung, Informationsangeboten und Trainings für Mitarbeitende begleitet Onuava auch die Entwicklung betrieblicher Rahmenwerke wie Fertility Policies oder Menopause Policies. Diese Leitlinien helfen Unternehmen, reproduktive Gesundheit und hormonelle Übergangsphasen systematisch in ihre Personalpolitik zu integrieren – etwa durch klare Regelungen zu Arztterminen, Kommunikationsstandards, Unterstützungsangeboten oder dem Umgang mit Tabuthemen. Ziel ist es, einen vertrauensvollen Raum für weibliche Lebensrealitäten im Berufsleben zu schaffen – ohne Druck, aber mit Struktur. So wird aus Fürsorge gelebte Kultur – und aus Einzelmaßnahmen eine strategische Stärke.
Fazit: Lebensphasenorientierung als strategischer Erfolgsfaktor
Unternehmen, die weibliche Lebensphasen ernst nehmen und aktiv begleiten, schaffen ein Umfeld, das nicht nur die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiterinnen stärkt, sondern auch langfristige Loyalität und Identifikation fördert. Lebensphasenorientierung – also etwa durch flexible Arbeitsmodelle, interne Beratung oder spezifische Richtlinien – wird damit zu einem zentralen Bestandteil nachhaltiger Personal- und Unternehmenskultur. Das bedeutet nicht, dass jede Frau ihre persönliche Geschichte teilen muss – sondern, dass durch Sensibilisierung ein Raum entsteht, in dem sie es kann, wenn sie möchte. Onuava begleitet Organisationen auf diesem Weg – mit System, Empathie und Wirkung.